Paulina Olowska

“Asymmetric Display”

27 October 2004 -
1 November 2004

Galerie Daniel Buchholz
Neven-DuMont-Str. 17 50667 Köln
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Art Cologne 2004
Halle 03.2 / Stand 111
27. Oktober - 1. November

 

Paulina Olowska
“Asymmetric Display”

 

Als Einzelpräsentation zeigen wir auf der diesjährigen Art Cologne eine neue Installation der Künstlerin Paulina Olowska (*1976, lebt in Warschau). Paulina Olowska erstellt ein raumgreifendes “Tableau Vivant”, das Überlegungen zur Geschichte der künstlerischen Schaufensterdekoration sowie zum Status von Display/Dekoration einerseits und der Situation einer künstlerischen Präsentation auf einer Messe in Form einer nur von aussen einsehbaren Installation dreidimensional umsetzt.

 

Ausgangspunkt bildet die polnische Tradition der Schaufensterdekoration, v.a. zur Zeit des Sozialismus. Zu diesem Zweck hat Paulina Olowska in populären Bildbänden und Anleitungen für Schaufensterdisplays, angefangen in den 30er Jahren bis in die 60er Jahre hinein, aus der öffentlichen Bibliothek in Warschau recherchiert und ist in ihrer Ausführung deren Hinweisen und teilweise abstrusen Regeln gefolgt.

 

In Polen wie auch im gesamten ehemals sozialistischen Osten ersetzten saisonbedingte oder politischen Anlässen gemäße opulente Dekorationen und Objekte aus einfachen Materialien die Waren. Die so entstandenen “leeren” Displays stellten sich selbst und ihre Funktion aus, wobei diese aus ihrem Selbstverständnis heraus eher bewußt über das nicht vorhandene hinwegtäuschen, was hier nicht negativ gemeint ist. Es geht mehr um die Verschiebung des Zwecks. Dies kommt auch im Titel “Asymmetric Display” - die der Symmetrie und damit der Kohärenz entrückten Auslage - zum Ausdruck.
Auch wird hier das Kunsthandwerkliche und Liebevolle dieser Tradition zum Thema gemacht. Dabei wird deutlich, dass die Präsentation der Waren heute genauso einer Repäsentanz von Ideologie dient wie die aus unserer Sichtweise so leicht zu durchauenden leeren Vehikel des Sozialismus.

 

Ein weiterer Aspekt ist der der Präsentation eines Künstlers auf einer Kunst-Messe. Paulina Olowska wählt eine bewußt überspitzte Gegenüberstellung von Warendisplays und künstlerischer Arbeit, um auf diese Weise auch den Stellenwert von Kunst als Konsumgut in Frage zu stellen. In der Vergangenheit hat Paulina Olowska bereits mehrfach die Bereiche der angewandten Kunst in ihre künstlerische Praxis integriert, beispielsweise als Setdesignerin und Choreographin einer Modenschau in Stockholm oder im Ausstatten einer Bar in Warschau.

 

In ihrer letzten Ausstellung im Kunstverein Braunschweig verwandelte Paulina Olowska die gesamte Ausstellungsfläche zu einer räumlichen Bebilderung einer Kurzgeschichte, die Lucy McKenzie für sie geschrieben hatte und die die beiden Künstlerinnen zusammen als Hörspiel vertont haben.

Paulina Olowska

“Asymmetric Display”
installation view Art Cologne 2004